hier entstehen meine Arbeiten

Der erste Blick...
Wenn ich heute Abend den Ofen laufen lasse, dann  kann ich eventuell morgen reinschauen und die Werke begutachten. Das ist immer spannend, der erste Blick in den Ofen. 
Man erlebt auch immer wieder Überraschungen, je nachdem wie viel im Ofen ist, welche Farben man nimmt und so weiter, beeinflusst's das Ergebnis. Man legt alles recht blass in den Ofen, da man zwar die Sachen bemalt, aber die Farben alle sehr schwach sind. Manche lassen sich vor dem Brennen gar nicht richtig identifizieren und dann hebt man den Deckel und... wow!
Man blickt in ein Farbenmeer. Und wenn die Farben dann noch den Vorstellungen entsprechen, dann ist alles gut.
Das Brennen
Wie werden die „Kunstwerke“ hergestellt? 
Zuerst wird natürlich getöpfert. Wenn das Kunstwerkle fertig ist, kommt es - je nach Größe und Dicke - für bis zu drei Wochen zum Trocknen ins Regal. Oder es wird ein Trockenbrand durchgeführt. 
Anschließend kommen die Werke in den Ofen zum so genannten Schrühbrand bei 900 °C. Die Keramik ist jetzt nicht mehr verformbar. Bis man den Ofen öffnen und die Werke rausholen kann, vergehen so ca. 20 Stunden. 
Nun kann die Glasur aufgetragen werden. Danach heißt es: erneut den Ofen einräumen. Dieses Mal darf sich die Keramik nicht berühren, ansonsten würden die Werke miteinander verkleben. Der zweite Brand (Glasurbrand) fällt, je nach gewünschter Farbe und damit verwendeter Glasur unterschiedlich hoch aus. Bei den Steingutglasuren beträgt die Temperatur ca. 1020 °C. Diese Glasuren eignen sich zum Beispiel für Vasen oder Deko-Stücke. Die Steinzeugglasur wird bei ca. 1240 °C gebrannt. Man verwendet sie bei Geschirr und allen Keramiken, die auch im Winter draußen bleiben sollen.